Samstag, 14. November 2009

Ursprung der Sprache

Deutsch-LK
Thema: Entwicklung der Sprache

Heute gibt es ca. 6000 verschiedene Sprachen. Wie sind sie entstanden?

Die Grundlage unserer Ergebnisse basiert auf den Texten :
  • Johann Gottfried Herder: Abhandlung über den Ursprung der Sprache
  • Wilhelm von Humboldt: Sprache als Weltansicht - Sprache und Nation
  • Eco: Über den Umgang mit Vielsprachigkeit
  • Harald Haarmann: Weltgeschichte der Sprache - Die Anfänge der Sprachrevolution
  • Karl - Wilhelm Weeber: Romdeutsch
  • Claudia Maria Riehl: Das 18.Jahrhundert - Französisch als Sprache der Höfe
  • Friedrich Nietzsche: Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne

Video

Wir haben uns eine interessante Einführung für euch ausgedacht. Dazu haben wir ein Video aufgenommen, das zeigen soll, dass die Menschen trotz der verschiedenen Sprachen, sich durch Mimik & Gestik verstehen können.
Das Video besteht aus zwei Teilen:
1. Teil - 5 Leute mit verschiedener Sprache treffen aufeinander
2. Teil - ein Beispiel, wie Missverständnisse entstehen


Im ersten Teil unseres Videos, indem fünf Leute mit verschiedensten Sprache aufeinander treffen, wollten wir deutlich machen, dass es beim Verstehen einer fremden Sprache nicht darauf ankommt, sie fließend zu beherrschen.
Es geht darum, zu zeigen, dass wie Eco in seinem Text "Über den Umgang mit Vielsprachigkeit" bereits schilderte, man eine andere Sprache durch ihren "Geist" und das dahinterstehende kulturelle Universum versteht.
Es ist möglich die Sprache eines anderen durch seine Mimik und seine Gestik zu verstehen.
Vor allem die Emotionen, die während des Sprechens weitergegeben werden, helfen uns zu deuten, was eine Person uns zu sagen versucht.
Des Weiteren haben wir versucht, die verschiedenen Besonderheiten der Sprachen hervorzuheben.
So sollte die deutsche Sprache eher ruhig und träge wirken, die Sprachen südlicher Länder hingegen sehr temperamentvoll, laut und ausdrucksstark.

Im zweiten Teil unseres Videos wollten wir einen typischen Fall eines Missverständnisses zeigen, der im Zusammenhang mit dem Verstehen anderen Sprachen besonders häufig auftritt.
In diesem speziellen Fall, möchte sich eine Deutsche das Mobiltelefon einer Engländerin ausleihen.
Die Deutsche geht dabei davon aus, sie könne nach einem "Handy" fragen, da dieses Wort sowieso englischen Ursprungs ist und lediglich ins Deutsche übernommen wurde.
Dem ist jedoch nicht so.
Das Wort "Handy" ist nicht englisch.
Es mag vielleicht so klingen, hat aber lediglich die Bedeutung "geschickt, handlich, nützlich, zur Hand".
Im Englischen wird ein anderes Wort verwendet: "mobile phone".
Daraus lässt sich schließen, dass das Wort "Handy" eine rein deutsche Kreation ist.
Dieses Missverständnis zeigt uns, dass durch die zahlreichen "Verschmelzungen" verschiedener Sprachen, durchaus zahlreiche Probleme auftreten können.
Wir hoffen, dass wir eines dieser Probleme in unserem Video gut veranschaulichen konnten.
Original Video - More videos at TinyPic

Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne - Friedrich Nietzsche

Die Menschen beschäftigen sich nur mit der Oberflächlichkeit der Dinge, die sie sehen.

Sie beschäftigen sich nicht ausreichend mit dem, was ihre Augen aufnehmen, sondern begnügen sich lediglich damit, den Reiz zu empfangen, den sie wahrnehmen.

Sie hinterfragen die Dinge, die sie sehen nicht und halten sie dennoch für die Wahrheit.

Dabei ist diese Wahrheit in Wirklichkeit nur eine leere Hülse, eine Illusion, die wir für die Wahrheit halten.

Der Mensch leitet die Bezeichnung für Dinge durch ihre Eigenschaften ab.

Wir übertragen unsere Eigenschaften auf andere Dinge, ohne uns darüber gewiss zu sein, ob diese tatsächlich auf sie zutreffen.

Die verschiedenen Sprachen nebeneinander gestellt, zeigen, dass es bei den Worten nie auf die Wahrheit ankommt, denn sonst gäbe es nicht so viele Sprachen.

Bestimmte Begriffe können positiv, negativ oder auch neutral mit Emotionen behaftet sein, sodass jede Sprache eine eigentümliche Weltansicht besitzt, die durchaus durch Worte anderer Sprachen beeinflusst werden kann.

Im Allgemeinen wird in jeder Sprache davon ausgegangen etwas von den Dingen selbst zu wissen, dabei besitzen wir jedoch nichts, als Metaphern der Dinge.

Die verschiedenen Wörter setzen sich auch jeweils zwei Metaphern zusammen:

Einem Nervenreiz, der übertragen zu einem Bild wird und das entstandene Bild wird daraufhin in einen Laut umgeformt.

Daraus lässt sich schließen, dass wir über die meisten Dinge nicht mehr, als eine bloße Metapher besitzen.

Schlussfolgerung ist, dass es bei der Entstehung der Sprache in keiner Weise logisch zugeht.

Das, was die Menschen heute als Wahrheit beschreiben und nicht willig sind zu hinterfragen, sind nichts weiter als Illusionen, von denen wir vergessen haben, das es welche sind.

Mittwoch, 11. November 2009

Grundwortschatz & Bedürfniswortschatz

Der Grundwortschatz ist das Fundament aller Sprachen.
Ursprüngliche Begriffe (Oheim, Base,..) wurden von einem sogenannten Bedürfniswortschatz verdrängt. Dabei handelt es sich um neue Bezeichnungen, die aus anderen Sprachen übernommen wurden (Onkel, Tante,..).
Der Begriff Oheim bedeutete früher Mutterbruder. Dieser war beim Tod des Vaters für die Erziehung der Kinder verantwortlich.
Heute benutzt man das Wort Onkel, weil sich die Tradition mit der Zeit verändert hat.
Heutzutage können Mutterbruder und Vaterbruder die Erziehung beim Tod des Vaters übernehmen.

Vergleich : Wilhelm von Humboldt: Sprache als Weltansicht - Sprache und Nation / Eco: Über den Umgang mit Vielsprachigkeit

Schaubilder:


































Sprache als Weltansicht - Sprache und Nation

Auf jede Sprache wirkt eine gleiche Subjektivität und somit liegt auch in jeder Sprache eine eigene Weltansicht.
Das Erlernen einer fremden Sprache sollte daher die Gewinnung einer neuen Weltansicht sein.
Dieser Erfolg wird jedoch nicht rein und vollständig empfunden, weil man immer seine eigene Weltansicht mit hinüberträgt.
Auch verändert sich die Sprache nach Verschiedenheit der Zeitalter und der Schriftsteller.

Weltgeschichte der Sprache





Die Entstehung von Sprache und Kultur erfol
gte in evolutionären Schüben.
Dies geschah unterschiedlich intensiv.
Sprache ist das Produkt des abstrakten Denkens.
Die Verwendung setzt die Fähigkeit voraus, lautlichen Ausdrucksformen eine symbolische Bedeutung beizugeben.
Die Anfänge sprachlicher Kommunikation begannen nicht erst mit dem modernen Menschen, sondern waren eingebunden in Körper-Sprache (Gesten, Posen, Mimik).

Der Turmbau zu Babel




11. 1 Es hatte aber alle Welt einerlei Zunge und Sprache. 2 Als sie nun nach Osten zogen, fanden sie eine Ebene im Lande Schinar und wohnten daselbst. 3 Und sie sprachen untereinander: Wohlauf, lasst uns Ziegel streichen und brennen! – und nahmen Ziegel als Stein und Erdharz als Mörtel 4 und sprachen: Wohlauf, lasst uns eine Stadt und einen Turm bauen, dessen Spitze bis an den Himmel reiche, damit wir uns einen Namen machen; denn wir werden sonst zerstreut in alle Länder.
5 Da fuhr der HERR hernieder, dass er sähe die Stadt und den Turm, die die Menschenkinder bauten. 6 Und der HERR sprach: Siehe, es ist einerlei Volk und einerlei Sprache unter ihnen allen und dies ist der Anfang ihres Tuns; nun wird ihnen nichts mehr verwehrt werden können von allem, was sie sich vorgenommen haben zu tun. 7 Wohlauf, lasst uns herniederfahren und dort ihre Sprache verwirren, dass keiner des andern Sprache verstehe!
8 So zerstreute sie der HERR von dort in alle Länder, dass sie aufhören mussten, die Stadt zu bauen. 9 Daher heißt ihr Name Babel, weil der HERR daselbst verwirrt hat aller Länder Sprache und sie von dort zerstreut hat in alle Länder.



Sprachentwicklung, Sprachwandel und Spracherwerb

Das Thema der Sprachverwirrung und der häufige Versuch dieser Verwirrung in Ende zu machen, durchzieht die Geschichte zahlreicher Kulturen.

Das Ziel war stets allen Menschen mit einer gemeinsamen Sprache, einer so genannten „Verkehrssprache“, abzuhelfen und so das gemeinsame Leben zu erleichtern.

Die Frage, die sich jedoch stellt, ist die, ob eine gemeinsame „Verkehrssprache“ überhaupt mit sprachlichen Traditionen einzelner Kulturen vereinbar ist.

Das Problem ist dabei nicht der Triumph, der totalen Vielsprachlichkeit, sondern die Menschen, die meist nicht dazu in der Lage sind den Geist, das Aroma und die Atmosphäre einer anderen, zunächst fremden Sprache zu erfassen.

Ziel ist es nicht ein Europa zu erschaffen, in dem die Menschen alle Sprachen perfekt beherrschen, es ist viel mehr das Ziel, dass die Menschen in irgendeiner Weise verständigungsfähig sind.

Man sollte die eigene Sprache sprechen und die des anderen verstehen, ohne sie fließend zu sprechen.

Sobald man in der Lage ist eine Sprache zu verstehen, ohne sie unbedingt fließend zu sprechen, so versteht man auch ihren individuellen Geist und das ganze kulturelle Universum, das mit den Vorfahren und deren Traditionen zusammenhängt.